-Gerhard Uhlenbruck-

Erst haben die Menschen das Atom gespalten, jetzt spaltet das Atom die Menschen.

Donnerstag, 25. November 2010

Wenn der Wind weht



Original-Filmtitel: When the Wind Blows
Erscheinungsjahr: 1986 FSK: 6
Besonderheit: Animationsfilm/Zeichentrick

Buchvorlage: -
[IMDB-Eintrag]
[Wiki-Eintrag]


Hilda und Jim versuchen sich ihren Alltag zu bewahren...
Das Rentnerehepaar Hilda und Jim führt ein glückliches Leben am Rande eines Dorfes in der Nähe von London. Ihre Kinder sind längst aus dem Haus und beide sind mit sich selbst und ihren Schrulligkeilten beschäftigt. Jim kennt sich aus und erklärt Hilda die Welt, die sich nicht von der mitteilsamen Art ihres Mannes stören lässt. So lässt es sie auch zunächst kalt, dass die Welt sich auf einen Atomkrieg zu bewegt, während Jim streng den Empfehlungen einer „Protect and Survive“-Broschüre Folge leistet, die erklärt, was man im Falle eines Atomschlages an Vorbereitungen zu treffen hat und wie man sich nach Abwurf der Bombe verhalten soll, z. B. auch, wie man sich gegen den radioaktiven Niederschlag schützen kann. Während Hilda in romantischen Erinnerungen an den letzten Krieg schwelgt, befolgt Jim in seinem strengen Glauben an den Staat jeden Ratschlag gewissenhaft und sieht sich bereits als Held des kommenden Krieges.

"Wenn der Wind weht" zeigt auf drastische Weise was die Folgen der Strahlenkrankheit ausmachen. Dabei ist die Rahmenhandlung an sich eher warm und herzlich gestaltet so das man schnell Sympathie für die beiden kauzigen Rentner empfindet. Der Film hat eine ziemlich traurige Grundstimmung, aber Jim sieht in allem immer wieder das Gute und versucht seine Frau bis zum unvermeidbaren Ende aufzuheitern. Kurze Traumeinblendungen, oder Szenen in denen Jim sich etwas einbildet, sorgen zwischendurch immer wieder für Abwechslung. Alles in allem sehr düster von seiner gesamten Machart her, aber gleichzeitig auch plausibel und authentisch (bis auf den einen Punkt das die Beiden ja nunmal Trickfilmfiguren sind!)

FAZIT:

Mich persönlich spricht dieser Film sehr stark an, da er eine sehr dichte und beklemmende Atmosphäre hat die die Thematik sehr gut rüberbringtt. Ich kann ihn bedenkenlos jedem empfehlen der nicht zurückschreckt vor einem sehr melancholischen Film mit langen Dialog Passagen. Die Tricktechnik ist für damalige Verhältnisse sicher als "GUT" einzustufen und erinnert ein wenig an die Werke von Ralph Bakshi. Wer sich drauf einlässt erlebt ein sehr gut ausgearbeitetes Drama, und gleichzeitig einen "netten" Einblick über die Folgen der Atombombe. Ein trauriges...

 
Den Film findet ihr hier: YOUTUBE oder hier Amazon

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